Im Fokus: Gutes Leben – Arbeit und Arbeitslosigkeit

In welchem Verhältnis steht das gute Leben zur Arbeit? Debatten über Arbeitslosigkeit, prekäre Beschäftigung, die Besteuerung von Arbeit oder die Integration von asylberechtigten Menschen in den Arbeitsmarkt sind an der Tagesordnung und prägen auch heute noch den öffentlichen und politischen Diskurs.

Im Fokus: Gutes Leben – Arbeit und Arbeitslosigkeit

Forschungsvorhaben

In Kooperation mit der Caritas Österreich untersuchte das ifz, in welchem Verhältnis das gute Leben zur Arbeit steht und welche Bedingungen und Gefährdungen in diesem Zusammenhang bestehen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei darauf, verletzliche Personen in Workshops zu Wort kommen zu lassen. Dazu gehören etwa (ältere) langzeitarbeitslose Menschen, Menschen mit Beeinträchtigung, Menschen mit psychischen oder Suchterkrankungen und Menschen, die Erwerbs- und Sorgearbeit (Kinderbetreuung, Altenpflege) vereinbaren wollen oder müssen.

Forschungsinhalt

Gute Arbeit hat aus sozialethischer Sicht mit folgenden Aspekten zu tun:

  • Sie ist existenzsichernd und muss die materiellen Voraussetzungen für ein gutes Leben bieten können. Damit ist auch die Forderung verbunden, dass Versorgungsarbeiten im privaten Bereich (Kinderbetreuung, Altenpflege) Anerkennung finden, gerecht verteilt sind und zu keiner größeren Armutsgefährdung für die führen, die sie leisten.
  • Fähigkeiten und Kompetenzen werden bei guter Arbeit entwickelt und vertieft. Darüber hinaus steht sie im Dienst der menschlichen Freiheit und einer positiven Identität. Kurz: Arbeit ist um des Menschen willen da – und nicht umgekehrt.
  • Gute Arbeit dient nie ausschließlich den eigenen Interessen, sondern sie leistet einen nachhaltigen Beitrag zum Gemeinwohl. Eine ethische Beurteilung von Tätigkeiten muss also immer auch nach den gesellschaftlichen Auswirkungen von Arbeit fragen.
  • Gute Arbeit geht mit einer verantwortungsvollen Haltung gegenüber den Mitmenschen und der Umwelt einher. Sie darf unsere Umwelt und unsere Ressourcen nicht überfordern und muss nachhaltig sein.

Das Forschungsteam bestand aus Clemens Sedmak, Elisabeth Buchner, Gunter Graf, Hannah Weinmüller.