Tagung: Gespalten?

Polarisierung und gesellschaftlicher Zusammenhalt

In den vergangenen Jahren sind Polarisierungs- und Spaltungstendenzen zu den größten Herausforderungen für unsere Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt geworden. Die Pandemie, der Ukraine-Krieg, Migration, der Klimawandel und viele andere Themen sorgen für kontroverse Debatten. Zwar sind lebendige Demokratien auf einen Pluralismus an Meinungen und eine konstruktive Streitkultur angewiesen. Wenn jedoch ein tiefes Misstrauen in Mitbürger*innen oder demokratische Institutionen herrscht oder sogar die Anwendung von Gewalt als legitimes Mittel zur Durchsetzung der eigenen Position gesehen wird, gefährdet das ein demokratisches Zusammenleben.

Polarisierungsprozesse sind jedoch nicht per se bedrohlich. Sie begleiten seit jeher die politische Praxis zivilgesellschaftlicher, kultureller und medialer Akteur*innen und können partizipative Zugänge auch anregen oder gar befördern. Die zweitätige interdisziplinäre Tagung beschäftigt sich mit den Risiken und Chancen von Polarisierungsprozessen. Sie fragt danach, warum, wann und wie gesellschaftlicher Zusammenhalt erodiert, und wie eine demokratische Kultur gestaltet sein muss, damit komplexe Gesellschaften auch in stürmischen Zeiten zusammenhalten.

Als Referent*innen beziehungsweise Gesprächspartner*innen haben zugesagt: Rudi Anschober (Bundesminister a.D.), Tamara Ehs (Politikwissenschaftlerin), Christian Felber (Autor), Wolfgang Merkel (Politikwissenschaftler, Berlin), Kateryna Mishchenko (Schriftstellerin, Kiew), Markus Pausch (Politikwissenschaftler) und Lena Schilling (Klimaaktivistin).